Schweizer Franken im Blickpunkt (Juni 2020)

In der Betrachtungsperiode von Mitte Mai bis Mitte Juni sah sich der Schweizer Franken gegenüber dem Euro heftigen Schwankungen ausgesetzt. Die partielle Öffnung der europäischen Volkswirtschaft, die milliardenschweren Aufbau- und Unterstützungsprogramme sowie die damit verbundenen Erwartungen auf eine zügige Erholung der Wirtschaft sorgten dafür, dass das Interesse an der Schweizer Währung zunächst erkennbar nachließ.

Flagge Schweiz

Währungsentwicklung

In der Betrachtungsperiode von Mitte Mai bis Mitte Juni sah sich der Schweizer Franken gegenüber dem Euro heftigen Schwankungen ausgesetzt. Die partielle Öffnung der europäischen Volkswirtschaft, die milliardenschweren Aufbau- und Unterstützungsprogramme sowie die damit verbundenen Erwartungen auf eine zügige Erholung der Wirtschaft sorgten dafür, dass das Interesse an der Schweizer Währung zunächst erkennbar nachließ. Die eidgenössische Währung geriet sichtbar unter Abgabedruck, der durch die anhaltenden Interventionen der Schweizer Nationalbank zu Lasten ihrer Währung zusätzlich gefördert wurde. Letztendlich gab der Schweizer Franken gegenüber der europäischen Gemeinschaftswährung um 0,6 Prozent nach. Der Euro verbesserte sich um 0,67 Rappen auf 1,0659 Schweizer Franken.

Auch in den vergangenen Wochen hat sich an der Gesamtsituation für den Schweizer Franken nichts geändert. Angesichts des ihm von den Anlegern zugebilligten Sicherheitsstatus verläuft die Kursentwicklung der Währung entgegengesetzt parallel zur allgemeinen Stimmungslage. Ebenfalls kaum verändert hat sich die Reaktion der Schweizer Nationalbank (SNB) auf diese Konstellation. Auf ihrer letzten Sitzung ließ sie ihren Leitzinssatz unverändert auf seinem Rekordtief. Sie erklärte aber, weiter gegen die Stärke des Schweizer Franken über Interventionen am Devisenmarkt vorzugehen.

Generell ist festzuhalten, dass sich an dieser Gemengelage kurzfristig nichts Gravierendes ändern sollte. Da wir im Laufe der kommenden Monate jedoch von einer anhaltenden Normalisierung ausgehen, sehen wir in der aktuellen Frankenstärke weiterhin keinen dauerhaften Zustand.

Zinsen

Die SNB verfolgt einen sehr expansiven geldpolitischen Kurs mit einem Leitzins von minus 0,75 Prozent und der Bereitschaft, bei Bedarf am Devisenmarkt zu Lasten ihrer Währung zu intervenieren. Dieser Bedarf hat angesichts der Folgen der Corona-Pandemie in den vergangenen Monaten deutlich zugenommen. So sind insbesondere im April die Währungsreserven kräftig gestiegen.

Unsere aktuelle Einschätzung

Der Schweizer Franken ist für Kreditnehmer – mit überwiegenden Einkünften in Euro – kurz- und mittelfristig spekulativ und langfristig attraktiv.

Kurzfristig umfasst den Prognosezeitraum der kommenden zwölf Monate, mittelfristig rund drei Jahre und langfristig rund fünf Jahre. Spekulativ bedeutet dabei, dass mit hohen Währungsschwankungen zu rechnen ist und attraktiv bedeutet, dass relativ geringe Währungsschwankungen zu erwarten sind.

Break-Even-Kurse

1 Jahr3 Jahre5 Jahre
1,06881,06241,0609
* Der Break-even dient als Anhaltspunkt dafür, wie stark sich rechnerisch ein Wechselkurs bei gleichbleibendem Sollzinssatz verändern darf, damit Sie aufgrund des bestehenden Zinsvorteils in der niedriger verzinsten Währung nach einer bestimmten Laufzeit sich immer noch gleich oder besser stellen als mit einem Darlehen in Euro. Erst bei Unterschreiten des Break-even-Kurses würden die Kreditkosten in einer Fremdwährung über den Kosten eines Euro-Kredites liegen.
 

Währungsprognose (Kursentwicklung Euro zu Schweizer Franken)

Kurzfristig (3 Monate): seitwärts
Mittelfristig (6 Monate): seitwärts
Langfristig (12 Monate): Wert des Euro steigt gegenüber Schweizer Franken

Als Faustregel bei den möglichen Wechselkursveränderungen gilt:

Kursgewinn
Ist der Wechselkurs der Finanzierungswährung bei Rückzahlung höher als bei Aufnahme des Kredits, entsteht ein Kursgewinn, der zur weiteren Senkung der Finanzierungskosten beiträgt.

Kursverlust
Ist der Wechselkurs der Finanzierungswährung bei Rückzahlung niedriger als bei Aufnahme des Kredits, entsteht ein Kursverlust. Grundsätzlich gilt: Je länger die Währungsfinanzierung in Anspruch genommen wird und je höher die Zinsvorteile sind, desto eher kompensieren Kreditnehmer mögliche ungünstige Wechselkursveränderungen.

Aktuelle Beispiele für Finanzierungen in Währungen, wie sie von Privat- und Firmenkunden immer wieder in Anspruch genommen werden, finden Sie in den Blogbeiträgen.

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